Rennmäuse sind Meister im Bauen von Höhlen und Graben von Tunneln. Sie sind sehr soziale Tiere, die in der Natur in grossen Familiengruppen leben. Sie dürfen deshalb nicht allein gehalten werden.
Rennmäuse stammen aus den mongolischen Steppen. Sie ertragen deshalb sowohl Kälte wie auch Hitze und Trockenheit sehr gut.
Rennmäuse sind vor allem Tiere zum Beobachten und nicht zum Kuscheln.
Haltung und Pflege
Rennmäuse graben ausgedehnte Bausysteme. Als Gehege eignen sich grössere Terrarien mit Tiefstreu. Die gesetzlich vorgeschrieben Gehegegrössen (siehe „Weitere Informationen“ > „Links“) sind nur das absolute Minimum. Das Gehege muss mindestens 25 cm tief mit Hobelspänen, Heu und Stroh eingestreut sein. Besser ist aber eine Einstreuung von mindestens 40 cm Tiefe.
Je nach Grösse des Geheges und Anzahl Tieren ist eine Reinigung der verschmutzten Stellen nur etwa einmal monatlich nötig. Die gesamte Einstreu sollte alle 2 - 3 Monate ausgewechselt werden. Das Sandbad ist öfters und die Futter- und Wassergefässe sind täglich zu säubern.
Die Krallen der Rennmäuse sind so weit nötig fachgerecht zu kürzen.
Sozialkontakte
Rennmäuse graben und bewohnen in grossen Familiengruppen ausgedehnte Höhlensysteme im Boden. Dort bringen sie ihre Jungen zur Welt, wärmen sich im kalten Winter gegenseitig und lagern ihre Vorräte.
Entsprechend ihrer sozialen Natur dürfen Rennmäuse nur in Gruppen von mindestens zwei Tieren gehalten werden.
Rennmäuse verteidigen ihr Territorium gegen fremde Artgenossen. Deshalb ist eine Vergesellschaftung oft sehr schwierig. Doch auch in bestehenden Familiengruppen kann es immer wieder zu Aggressionsausbrüchen kommen. Manchmal enden diese Kämpfe in der Vertreibung einiger Tiere aus dem Familienverband. Entsprechend ist plötzlich auftretendes aggressives Verhalten zwischen vorher friedlich zusammenlebenden Tieren auch problematisch bei der Haltung von Rennmäusen. Die "Kampfhähne" gilt es dann zu trennen und fortan getrennt zu halten. Sonst kann es zu tödlichen Verletzungen kommen.
Bewegung und Beschäftigung
Um ihre arttypischen Lebensgewohnheiten ausleben zu können, brauchen Rennmäuse ein geräumiges Gehege mit Rückzugsmöglichkeiten, einem Sandbad und viel geeignete Einstreu zum Graben. Zusätzlich benötigen Rennmäuse Nageobjekte wie Weichholz oder frische Äste. Die Rückzugsmöglichkeiten, z.B. ein Häuschen, müssen Platz für alle Tiere bieten. Als Nestmaterial eignet sich z.B. Küchenpapier.
Futter und Wasser
Als Nahrung eignet sich eine fettarme Körnermischung, ergänzt mit Obst und Gemüse. Auch grob strukturiertes Futter wie Heu muss den Rennmäusen angeboten werden. Dieses dient zudem als Nestmaterial und für die Stabilität der Einstreu.
Rennmäuse benötigen täglich ausreichend frisches Wasser.
Zucht
Das Züchten ist darauf auszurichten, gesunde Rennmäuse zu erhalten.
Wer gewerbsmässig Heimtiere hält oder züchtet, muss über eine kantonale Bewilligung des zuständigen Veterinärdienstes verfügen und eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.
Weitere Informationen
Letzte Änderung 16.02.2022