Goldhamster sind nachtaktive Einzelgänger mit grossem Bewegungsdrang. Sie benötigen viel Einstreu, um ihre Gänge und Kammern zu graben. Tagsüber brauchen sie ihre Ruhe.
Goldhamster schlafen am Tag und sind dafür in der Nacht sehr aktiv. Das kann laut zu und hergehen. Hamsterkäfige gehören daher nicht in Schlaf- oder Kinderzimmer.
Goldhamster sind recht ruppige Einzelgänger. Anders als bei vielen anderen Heimtieren ist es gut, sie alleine in einem Käfig zu halten.
Goldhamster mögen nicht viel Körperkontakt. Wenn sie sich gestört fühlen, können sie beissen, z.B. wenn Kinder sie herumtragen und streicheln wollen. Goldhamster eingehend zu beobachten, kann jedoch sehr spannend sein.
Haltung und Pflege
Goldhamster müssen graben und sich vielfältig beschäftigen können. Sonst entwickeln sie gestörte Verhaltensweisen, wie das Rütteln und Beissen an Gitterstäben.
Die gesetzlich vorgeschrieben Käfiggrösse für Goldhamster von 0,18 m² (z.B. 30 x 60 cm) sind nur das absolute Minimum. Als Goldhamsterkäfige oder -terrarien empfehlen sich geschlossene Behältnisse von mindestens einem halben Quadratmeter Grundfläche und einem halben Meter Höhe. Es ist auf eine genügende Frischluftzufuhr zu achten.
Der Käfig oder das Terrarium muss mindestens 15 Zentimeter tief mit Hobelspänen, Heu und Stroh eingestreut sein. Besser ist aber eine Einstreuung von etwa 30 bis 80 Zentimeter Tiefe. So können die Goldhamster ihr natürliches Grabverhalten ausleben und „unterirdische" Kammern anlegen. Hier verbringen die nachtaktiven Tiere den Tag.
Verschiedene Unterschlüpfe aus Holz oder Kork, Kletteräste, ein Sandbad, Nistmaterial und ein Trinkgefäss vervollständigen die Einrichtung.
Hamster sind sehr reinliche Tiere. Sie richten sich im Käfig selbst eine Klo-Ecke ein. Sie ist täglich zu reinigen. Mindestens einmal pro Monat sollte die gesamte Einstreu ausgewechselt werden.
Gesundheit
Bei täglicher Beobachtung fallen allfällige Veränderungen auf. Ist ein Goldhamster krank, so wirkt sein Fell struppig und stumpf. Eine verschmierte Afteröffnung, entzündete Augen, eine laufende Nase oder ein unsicherer, wackliger Gang können ebenfalls Krankheitsanzeichen sein. Mögliche Ursachen sind zu hohe Luftfeuchtigkeit, feuchte oder zu selten gewechselte Einstreu, ständige Störung der Tagesruhe.
Kranke Goldhamster müssen von einer Tierärztin oder einem Tierarzt.behandelt werden.
Sozialkontakte
Goldhamster sind Einzelgänger und sollten daher einzeln gehalten werden. Ein Pärchen lässt sich meistens genauso wenig dauernd zusammen halten wie Geschwister. Da die Tiere in einem Käfig oder Terrarium nicht voreinander fliehen können, besteht das Risiko, dass sie einander verletzen oder gar töten.
Andere im Zoofachgeschäft erhältliche Hamsterarten wie Dsungarische Zwerghamster oder Chinesische Streifenhamster können dagegen in Familiengruppen leben.
Bewegung und Beschäftigung
Damit es dem Hamster im Käfig nicht langweilig ist, sollten Einrichtungsgegenstände wie Kletteräste regelmässig erneuert werden. Zweige von Weiden, Haselsträuchern oder Obstbäumen kann man ihm zum Knabbern und Klettern anbieten. Eine Handvoll Gras oder Laub erfüllt den Käfig mit neuen Gerüchen, welche den Hamster anregen.
Auf der Suche nach Nahrung laufen Hamster in der Nacht stundenlang durch die Wüste. Diesen Bewegungsdrang sollten sie auch im Käfig ausleben können, z.B. in einem geeigneten Hamsterrad.
Hamsterrad
Die Frage, ob ein Hamsterrad für den Goldhamster sinnvoll und gesund ist, wird von den Fachleuten unterschiedlich beurteilt. Einige lehnen Hamsterräder ab, weil sie glauben, dass der Hamster dadurch zu suchtähnlichem Dauerradeln gebracht wird. Eine vom BLV finanzierte Studie kam allerdings zu einem anderen Ergebnis. In der Studie waren Hamster, die Gelegenheit hatten, in einem Rad zu laufen, gesünder als andere. Sie zeigten weniger gestörtes Verhalten, wie etwa das Rütteln und Beissen an Käfigstangen. Hamster, die ein Rad zur Verfügung hatten, waren auch deutlich kräftiger und gesünder als andere. Daraus kann man vorsichtig folgern, dass ein Hamsterrad, das gross genug ist (Durchmesser 30 cm) und eine geschlossene Lauffläche hat, eine durchaus sinnvolle und gesunde Möglichkeit bietet, um den natürlichen Bewegungsdrang zu stillen.
Futter und Wasser
Als Wüstenbewohner sind Goldhamster in Bezug auf die Nahrung nicht wählerisch. Nebst Heu und Stroh sind spezielle Körnermischungen für Hamster geeignet, die auch tierische Eiweisse enthalten sollten. Obst und Gemüse, wie Äpfel, Beeren, Karotten, Hirsekolben oder Nüsse können das Angebot ergänzen.
Ein Goldhamster braucht nicht viel Wasser. Trotzdem muss man ihm immer frisches Wasser anbieten - am besten in einer Selbsttränkeflasche, die an der Wand des Käfigs oder Terrariums befestigt wird.
Zucht
Hamsterweibchen können 10 Mal jährlich einen Wurf von bis zu 14 Jungen aufziehen. Junge Goldhamstermännchen werden schon mit 3 Wochen geschlechtsreif und können dann mit Mutter und Schwestern weitere Junge zeugen. Um eine solche Vermehrungsflut gar nicht erst in Gang zu setzen, ist von eigenen Zuchtversuchen abzuraten.
Die Tierschutzverordnung verpflichtet alle Tierhaltenden, Massnahmen zu treffen, um ein übermässiges Vermehren von Tieren zu verhindern.
Da Goldhamster normalerweise einzeln gehalten werden, ist die Verhütung einfach: Man vermeidet es einfach, ihm einen Partner zuzugesellen. Als eingefleischter Einzelgänger wird er diesen nicht vermissen.
Wer gewerbsmässig Heimtiere hält oder züchtet, muss über eine kantonale Bewilligung des zuständigen Veterinärdienstes verfügen und eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.
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Letzte Änderung 16.02.2022