Hühner sind soziale Tiere, die in Gruppen leben. Damit sie gesund bleiben, brauchen sie genügend Platz, die richtige Ernährung sowie Pflege und Aufmerksamkeit. Streicheln sollte man sie nicht.
Gut zu Wissen
Hühner privat richtig halten
Hühner sind beliebt. In der Schweiz gibt es schätzungsweise 70 000 private Hühnerhaltungen – und es werden immer mehr. Die kantonalen Vollzugsbehörden und der Schweizer Tierschutz STS stellen allerdings fest, dass private Halterinnen und Halter die Anforderungen an ein artgerechtes Gehege sowie an die richtige Fütterung und Pflege nicht immer erfüllen. Deshalb startet das BLV gemeinsam mit dem Schweizer STS eine Informationskampagne zur privaten Hühnerhaltung. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Tierwohl, aber auch der Eindämmung von Tierseuchen wie der Vogelgrippe.
Jede Hühnerhaltung muss bei der kantonalen Koordinationsstelle registriert werden. Der kantonale Veterinärdienst kann so beim Auftreten einer Seuche wie der Vogelgrippe alle Geflügelhaltenden rasch erreichen und über Massnahmen (z. B. Stallpflicht) zum Schutz der Tiere informieren. Die Adressen der kantonalen Registrierstellen finden sich auf der Webseite des BLW.
Damit sich Hühner arttypisch verhalten können, ist es wichtig, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Dazu gehört, dass sie gemeinsam scharren, picken und staubbaden können. Idealerweise gewährt man ihnen dafür Auslauf. Hühner leben natürlicherweise in Gruppen und dürfen deshalb nicht einzeln gehalten werden. Sie sind keine Streicheltiere und gehören nicht in die Wohnung.
Empfehlungen für die private Hühnerhaltung
Hühner sind die meiste Zeit des Tages auf Futtersuche. Wenn sie gemeinsam auf der Weide scharren und picken können, fühlen sie sich wohl. Die wichtigsten Empfehlungen zur Hühnerhaltung:
Die Bedürfnisse der Hühner erfüllen
Hühner dürfen nicht einzeln gehalten werden. Eine Mindestanzahl von drei Hühnern ist empfehlenswert. Es sind ängstliche Tiere, die nicht gestreichelt werden sollten. Sie müssen scharren, picken und staubbaden können. Ausserdem brauchen sie Auslauf, Legenester zur Eiablage, sowie täglich frisches Wasser und geeignetes Futter.
Genügend Platz anbieten
Für drei bis sechs Hühner sollte ein Gehege, bestehend aus Stall, Voliere und Weide, eine Mindestfläche von sechzig Quadratmetern aufweisen. Der Hühnerstall sollte mindestens zwei Quadratmeter gross sein. Darin braucht es Nester für die Eiablage sowie erhöhte Sitzstangen, auf denen die Hühner schlafen. Eine überdachte Voliere ist empfehlenswert. So müssen die Hühner bei einer Seuche wie der Vogelgrippe nicht im Stall eingesperrt werden. Die Weide sollte von einem stabilen, genügend hohen Zaun umgeben sein, damit Beutegreifer wie Füchse nicht eindringen können.
Mit hochwertigem Futter versorgen
Hühner sind Allesfresser. Trotzdem darf man ihnen nicht wahllos alles füttern. Als Hauptnahrung eignet sich Alleinfutter für Legehennen in Form von Futtermehl oder Pellets. Körnermischungen, Rüstabfälle und Strauchfrüchte sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Fleisch oder Essensreste wie Nudeln, Kartoffeln oder Brot sind kein geeignetes Futter für Hühner.
Die Hühner gesund halten
Um Hühner vor Krankheiten und Parasiten zu schützen, sind Hygiene und Sauberkeit rund um Stall und Auslauf wichtig. Die Hühner müssen täglich beobachtet werden: Gesunde Tiere sind lebhaft, haben ein intaktes Gefieder sowie gesunde Beine und Fussballen. Kranke Hühner wirken matt oder apathisch. Im Zweifelsfall hilft der Tierarzt oder die Tierärztin weiter.
Den Kauf sorgfältig planen
Die Anschaffung von Hühnern will gut überlegt sein: Die Tiere können bis zu zehn Jahre alt werden. Käuferinnen und Käufer sollten die Hühnerhaltung, aus der sie Tiere übernehmen, vorgängig besuchen. Die Haltung sollte einen sauberen und die Tiere einen gesunden Eindruck machen. Wir raten davon ab, Rassen mit extremen Merkmalen zu kaufen, zum Beispiel Tiere mit einer extremen Befiederung der Beine. Diese schränkt das Gehvermögen ein. Auch sollte man keine Tiere aus dem Ausland kaufen.
Die Fachstelle des BLV für Hühnerhaltung ist das Zentrum für tiergerechte Haltung von Geflügel und Kaninchen (ZTHZ) in Zollikofen. Es informiert und berät interessierte Kreise über eine tiergerechte und gesetzeskonforme Haltung von Hühnern.
Wichtig: Hühnerhaltung registrieren
Jede Hühnerhaltung muss bei der kantonalen Koordinationsstelle registriert werden. Der Veterinärdienst kann so beim Ausbruch einer Seuche wie der Vogelgrippe alle Geflügelhaltenden rasch erreichen und über Massnahmen (z. B. Stallpflicht) zum Schutz der Tiere informieren. Die Adressen der kantonalen Registrierstellen finden sich auf der Webseite des BLW.
Weitere Informationen
Im Detail
Tipps zur Hühnerhaltung: huehnerrichtighalten.ch
Letzte Änderung 10.07.2024