ZoE-BTA - Programm für bessere Bestandsdiagnostik in Schweinebetrieben

Eine gute Bestandsdiagnostik ist für die Lösung von Bestandsproblemen zentral. Deshalb fördert das BLV im Rahmen des Programms ZoE-BTA die «zielorientierte Entnahme von Proben durch den Bestandstierarzt» (ZoE-BTA) direkt auf dem Schweinebetrieb. 

 

Im Fokus

12.06.2024: der Jahresbericht 2023 zu den Programmen PHIS, PathoPig und ZoE-BTA wurde auf der Webseite AHIS (animalhealthinfosystem.ch) veröffentlicht.

Bestandserkrankungen sind ein häufiges Problem in Schweinehaltungen. Eine gezielte Diagnostik kann entscheidend zur Lösung beitragen. Dafür werden typisch erkrankte Tiere ausgewählt und stellvertretend für den ganzen Bestand untersucht. So kann von diesen Tieren auf die Erkrankungsursache im Bestand geschlossen und die richtige Behandlung gewählt werden.

Eine Methode der Bestandsdiagnostik ist die Sektion von Tieren an einer pathologischen Untersuchungseinrichtung. Solche Sektionen werden bereits seit einigen Jahren im Programm PathoPig des BLV gefördert.

Probenahme im Bestand hilft bei Diagnostik

In gewissen Fällen kann es sinnvoll sein, dass die Bestandstierärztin oder der Bestandstierarzt direkt auf dem Betrieb tote Schweine eröffnet. Dabei werden gezielt Proben von Körpergeweben entnommen, die am lebenden Tier nicht zugänglich wären. Eine solche «zielorientierte Entnahme von Proben durch den Bestandstierarzt» (ZoE-BTA) kann die Diagnostik an Sektionseinrichtungen sinnvoll ergänzen. Dies gilt bei:

  • einfachen Fällen, für deren Abklärung voraussichtlich keine ausführliche Sektion nötig ist
  • wenn der Tiertransport an eine Sektionseinrichtung aus logistischen oder zeitlichen Gründen nicht möglich ist oder zu lange dauern würde

Das Programm «ZoE-BTA»

Das BLV hat in Kooperation mit der Schweizerischen Vereinigung für Schweinemedizin SVSM das Programm «ZoE-BTA» ins Leben gerufen. Teilnehmen können alle Bestandstierärztinnen und -tierärzte mit dem Fertigkeitszeugnis «ITB - ZoE PLUS Schwein».

Über das Programm können Betriebe mit Bestandsproblemen abgeklärt werden, die eines der folgenden Kriterien erfüllen:

  • erhöhte Morbidität und / oder Mortalität
  • aussergewöhnliche Symptome
  • erhöhter Einsatz von Antibiotika
  • häufig wiederkehrende, therapieresistente Probleme unbekannter Ursache
     

Das BLV finanziert dabei die Durchführung der Untersuchungen an maximal drei Tieren pro Bestand sowie die weiterführenden Laboruntersuchungen. Die Tierhalterin oder der Tierhalter trägt einen Selbstbehalt von in der Regel höchstens CHF 100.-. Die übrigen Fallkosten bis zu einem Kostendach von CHF100.- bei einem Schwein oder CHF 300.- bei zwei und CHF400.-bei drei Schweinen übernimmt das BLV.

Die Tierärztinnen und Tierärzte erfassen alle Untersuchungsdaten wie die Krankheitsvorgeschichte und die Untersuchungsresultate digital mittels der PHIS-App (PHIS). So werden die Informationen einfach und standardisiert erfasst und stehen für weitergehende Auswertungen zur Verfügung.

Wichtig für Tiergesundheit und Früherkennung

Mit dem Programm «ZoE-BTA» möchte das BLV im Zusammenspiel mit PathoPig die Bestandsdiagnostik in Schweinebeständen noch weiter fördern. Mit der ZoE verfügt die Tierärztin oder der Tierarzt über eine zusätzliche Methode zur weiterführenden Bestandsdiagnostik. Je nach Sachlage kann dann entschieden werden, ob eine ZoE vor Ort oder eine Sektion an einer Untersuchungseinrichtung sinnvoll ist.

Mit einer guten Bestandsdiagnostik kann die Tierärztin oder der Tierarzt die Probleme im Bestand gezielter behandeln, auch im Hinblick auf einen sinnvolleren Einsatz von Antibiotika (siehe StAR). Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Tiergesundheit geleistet. Auch die Früherkennung von Krankheiten wird damit weiter verbessert.

Genauere Informationen zum Programm finden sich im Programmbeschrieb unter «Weitere Informationen».

Weitere Informationen

Letzte Änderung 17.09.2024

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Informationen zur aktuellen Lage

https://www.blv.admin.ch/content/blv/de/home/tiere/tiergesundheit/frueherkennung/zoe-bta-pilotprojekt.html