Die Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) hat zum Ziel, die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig sicherzustellen. Ihre Umsetzung erfolgt in den Bereichen Mensch, Tier und Umwelt. Das BLV ist für Massnahmen im Bereich Tier verantwortlich.

Aktuell
Antibiotikaresistenzen bleiben eine Herausforderung
Die Entstehung resistenter Bakterien gehört weltweit zu den schwerwiegendsten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Um die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig sicherzustellen, hat der Bundesrat 2015 die nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet. Seither werden in den Bereichen Mensch, Tier und Umwelt erfolgreich Massnahmen umgesetzt.
Damit Antibiotika auch langfristig wirken, braucht es aber weitere gemeinsame Anstrengungen. Der alle zwei Jahre herausgegebene Bericht «Swiss Antibiotic Resistance Report» zeigt Zahlen zum Antibiotikaverbrauch und zu Antibiotikaresistenzen bei Menschen und Tieren in der Schweiz.
(17.11.2020)
Wirksame Antibiotika sind wichtig für unsere Zukunft
Auch in Zukunft müssen wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen. Warum die Antibiotikaresistenz ein wichtiges Thema ist und trotz Covid-19 nicht vergessen gehen darf, erläutert Stefan Kuster, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten des BAG.
Das One-Health-Prinzip
Resistenzen, die Bakterien gegen Antibiotika entwickeln können, sind eine Herausforderung. Dieser Herausforderung begegnen verschiedene Ämter der Schweiz gemeinsam nach dem One-Health-Prinzip. Denn Antibiotikaresistenzen haben Auswirkungen in allen Bereichen: Mensch, Tier und Umwelt. Warum One Health so wichtig ist, erläutert Katharina Stärk, Leiterin der Abteilung Tiergesundheit BLV.
Hygienekonzepte zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen
Warum ist es für Tierärztinnen und Tierärzte wichtig, die Hygieneregeln einzuhalten? Ein Grund dafür sind die Resistenzen, die Bakterien gegen Antibiotika entwickeln können. Hierzu gibt das Video der Vetsuisse Fakultät der Uni Zürich Auskunft. Und ihr Hygienehandbuch liefert detaillierte Informationen.
Die Landwirtschaft bekämpft Antibiotikaresistenzen
Warum ist es auch für die Landwirtschaft wichtig, Antibiotikaresistenzen zu verhindern? Was wird getan und welche Fortschritte gibt es? Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, gibt Auskunft.
Tierärztinnen und Tierärzte bekämpfen Antibiotikaresistenzen
Es gibt Fortschritte bei der Bekämpfung und Eindämmung von Antibiotikaresistenzen. Dazu leisten auch alle Tierärztinnen und Tierärzte einen Beitrag: Sie haben den Verbrauch von Antibiotika verringert und dokumentieren den Einsatz. Katharina Stärk, Leiterin Abteilung Tiergesundheit BLV, erklärt.

Im November 2015 hat der Bundesrat die Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet; inzwischen erfolgt schrittweise ihre Umsetzung. Viele Bereiche sind davon betroffen, denn die Gesundheit von Mensch und Tier sowie die Umwelt sind eng miteinander verbunden; sie beeinflussen sich gegenseitig («One Health»). Bei StAR arbeiten deshalb vier Bundesämter zusammen (weitere Informationen unter www.star.admin.ch). Das BLV ist zusammen mit den betroffenen Akteuren für die Erarbeitung und Umsetzung von Massnahmen im Bereich Tier verantwortlich.
Massnahmen in acht Handlungsfeldern
Die Massnahmen werden acht Handlungsfeldern zugeordnet. Eine Auswahl von bereits getroffenen Massnahmen und weitere Informationen werden unter folgenden Links vorgestellt:
ARCH-Vet 2019: Bericht über den Vertrieb von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in der Veterinärmedizin in der Schweiz 2019
Antibiotikaverbrauch und -resistenzen in der Human- und Veterinärmedizin (nur Englisch): Swiss Antibiotic Resistance Report 2018
Resistenzen Tierpathogene: Tierpathogene Schweiz
Mehr dazu auf der Seite Überwachung
Handbuch Infektionsprävention und -kontrolle für Tierarztpraxen und -kliniken in der Schweiz: Das Handbuch wurde von der Vetsuisse Zürich mit weiteren Experten erarbeitet und soll die Tierärzteschaft bei der Umsetzung von Massnahmen in der Infektionsprävention unterstützen.
Neue Website zum Schutz vor biologischen Gefahren bei Nutztieren: Die neue interaktive Plattform www.gesunde-nutztiere.ch ermöglicht den Tierhaltenden, die Tiergesundheit zu stärken und sich vor Erkrankungen zu schützen. Durch Biosicherheitsmassnahmen werden die Gesundheit von Tier und Mensch geschützt und der Antibiotikaverbrauch verringert.
Impf-Scout (vorerst für Schweine): Ein Web-Tool, basierend auf dem Impfleitfaden zur Unterstützung der Tierärzteschaft für einen sinnvollen Einsatz von Vakzinen.
Mehr dazu auf der Seite Prävention
Therapie-Leitfäden:
Rinder, Schweine und kleine Wiederkäuer:
Leitfaden Rinder, Schweine und kleine Wiederkäuer
Hunde und Katzen: Leitfaden Hund und Katze
Online-Tool: AntibioticScout
Resistenz-Tool: vet.infect.info (INterface For Empirical antimicrobial ChemoTherapy): Sehr hilfreiches und intuitives Online-Tool zur Visualisierung von Antibiotikaresistenzen von Tierpathogenen in der Veterinärmedizin.
Mehr dazu auf der Seite Sachgemässer Antibiotikaeinsatz
Aufgrund von Resistenzen verlieren Antibiotika ihre Wirkung und bakterielle Infektionskrankheiten werden zu einer Bedrohung. Deshalb sind Antibiotikaresistenzen gezielt zu bekämpfen. Eine rasche Erkennung der Resistenzen ist dabei wichtig.
Mehr dazu auf der Seite Resistenzbekämpfung
Forschungsergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse. Diese sind nötig, um Massnahmen und Strategien zu erarbeiten, die helfen, die Wirkung von Antibiotika für die Zukunft zu erhalten.
Mehr dazu auf der Seite Forschung und Entwicklung
Die Wirksamkeit von Antibiotika kann nur erhalten bleiben, wenn in den Bereichen Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen vorgegangen wird.
Mehr dazu auf der Seite Kooperation
Newsletter StAR Veterinärmedizin
Merkblätter
Faktenblatt zu MRSA; Faktenblatt zu ESBL; Faktenblatt zu Colistinresistenz
Plakate «Antibiotika: Nutze sie richtig, es ist wichtig» zur Antibiotika-Sensibilisierungskampagne StAR mit unterschiedlichen Sujets. Die Plakate können kostenlos bestellt werden.
Die Broschüre « Multiresistente Keime bei meinem Haustier – was nun? » stellt die wichtigsten Fakten zu multiresistenten Keimen bei Hund und Katze sowie risikovermindernde Massnahmen dar. Sie dient zur Abgabe an betroffene Tierhalter und Tierhalterinnen mit entsprechender Fachberatung. Die Broschüre kann hier kostenlos bestellt werden.
Pferde und Heimtiere: Flyer und Plakate mit dem Motto «Antibiotika retten Leben – sind aber nicht immer nötig» zur Sensibilisierung von Halterinnen und Haltern von Pferden und Heimtieren. Diese können kostenlos bestellt werden.
Mehr dazu auf der Seite Information und Bildung
Antibiotika sollen auch in Zukunft noch wirken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bisherige Handlungsweisen überdacht werden. Optimierte Rahmenbedingungen sowie Motive für mehr Verantwortung im Umgang mit Antibiotika sind wichtige Mittel.
Mehr dazu auf der Seite Rahmenbedingungen
Der Newsletter StAR Veterinärmedizin informiert über aktuelle Projekte, Publikationen, Daten und Massnahmen im Bereich Strategie Antibiotikaresistenzen in der Veterinärmedizin. Die Informationen richten sich in erster Linie an Tierärzte und Tierärztinnen.
Mehr dazu auf der Seite Newsletter StAR Veterinärmedizin
Leitgedanke: Gesündere Tiere, weniger Antibiotika
StAR hat zum Ziel, die Wirksamkeit von Antibiotika für Mensch und Tier langfristig zu erhalten. Ein zentraler Ansatz dazu ist, Vorkehrungen zu treffen, um Krankheiten zu verhindern. Deshalb sollen im Bereich Tier eine gute Hygiene, bessere Haltungsbedingungen sowie eine intensive Bestandesbetreuung mit Diagnostik gefördert werden. Sollten trotz dieser Vorkehrungen Antibiotika nötig werden, müssen sie sachgemäss eingesetzt werden.
StAR (Strategie Antibiotikaresistenzen)
Auf der Website www.star.admin.ch sind die Ziele der Handlungsfelder übergreifend für die Bereiche Tier, Mensch, Landwirtschaft und Umwelt bereichsübergreifend dargelegt. Dort kann ein elektronischer Newsletter abonniert werden, welcher über die Umsetzung von StAR informiert.
Vielfältige Informationen zu StAR werden auf der Website richtig ist wichtig präsentiert.
Weitere Informationen
Im Detail
Links
National
International
Gesetzgebung
Heilmittelgesetz (HMG) - Änderung vom 18. März 2016
Letzte Änderung 09.12.2020