Die Früherkennung von Tierseuchen ist ein wichtiger Teil der Prävention. Werden Gefahren durch gezieltes Vernetzen von Informationen frühzeitig erkannt, wird vorausschauendes Handeln möglich und der Schaden kann begrenzt werden.
Aufgrund des Klimawandels und des intensiven Tier-, Personen- und Warenverkehrs in einer globalisierten Welt können auch Erreger aus entfernten Ländern jederzeit in die Schweiz eingeschleppt werden. Damit können Krankheitserreger, die in der Schweiz nicht (mehr) vorkommen, jederzeit die Gesundheit unserer Nutz-, Heim- und Wildtiere gefährden.
Die Aufgabe der Früherkennung ist es, die Gefährdung durch folgenschwere Infektionskrankheiten kontinuierlich einzuschätzen und die gewonnene Information gezielt an Entscheidungsträger weiterzuleiten. Bestehende Daten und Informationen werden systematisch analysiert und genutzt.
Auftretende Gefahren werden beobachtet und vorausschauendes Handeln wird möglich:
- Bestenfalls kann die Einschleppung einer Seuche verhindert oder das Risiko dafür minimiert werden
- In jedem Fall trägt die Früherkennung zur Schadensbegrenzung bei und ist damit ein wichtiger Pfeiler der Prävention von Tierseuchen
Im Fokus der Früherkennung stehen Nutztiere, aber auch Krankheiten bei Heim- und Wildtieren werden beobachtet.
Programme und Projekte
Als Massnahmen der Früherkennung werden verschiedene Programme und Projekte bei verschiedenen Tierarten umgesetzt:
- Bienen: Apinella zur Früherkennung des Kleinen Beutenkäfers
- Schweine: PathoPig und ZoE-BTA zur gezielten Abklärung von Bestandesproblemen
- Schweine: Früherkennungsprogramm Schweineinfluenza bei Schwein und Mensch
- Schweine: PHIS - App für die aktuellen Daten über den Gesundheitszustand der Schweizer Schweine
- Rinder: LyMON zur Früherkennung und Überwachung der Tuberkulose
- Rinder: Netzwerk Rindergesundheit für mehr Effizienz bei der Eingabe und Nutzung von Gesundheitsdaten
- Pferde: Equinella-Website, die Melde- und Informationsplattform für infektiöse Pferdekrankheiten
- Wildtiere: Gesundheitsmonitoring Wild zur frühzeitigen Erkennung von Gesundheitsproblemen bei Wildtieren
- Wildschweine: Nationales Früherkennungsprogramm Afrikanische Schweinepest Wildschwein
- Nutztiere (Wiederkäuer, Schweine, Geflügel): Ausschlussuntersuchungen zur Früherkennung von hochansteckenden Tierseuchen
- Alle Tierarten: Informationen zur internationalen Tierseuchensituation im Radar Bulletin
Nationales Früherkennungs-System Tiergesundheit: Zwischenbilanz nach drei Jahren
Das BLV betreibt seit 2013 ein nationales Früherkennungs-System Tiergesundheit. Dank diesem System soll eine Einschleppung von Tierseuchen und unerwünschten Erregern rascher entdeckt und eine mögliche Verbreitung verhindert werden. Die Evaluation der ersten Aufbauphase kommt zum Schluss, dass der Betrieb des Systems mit den bereits etablierten Früherkennungsprogrammen funktioniert und der weitere Aufbau auf gutem Weg ist.
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Letzte Änderung 15.07.2020