Mit dem Projekt Netzwerk Rindergesundheit soll die Effizienz für die Erfassung und Nutzung von Gesundheitsdaten am Beispiel des Milchviehs verbessert werden.
Gesundheitsdaten (klinische Befunde und Symptome, Behandlungsdaten, prophylaktische Behandlungen, Abgangsgründe, Aborte und Missbildungen etc.) werden insbesondere von Tierhaltenden und Tierärzten erhoben. Obwohl heute schon ein grosser Teil solcher Gesundheitsdaten elektronisch erfasst wird, befinden sie sich in isolierten Datenmanagementsystemen, die nicht miteinander kommunizieren. Dies führt dazu, dass verschiedene Nutzerinnen und Nutzer die gleichen Datensätze z.T. mehrfach erfassen müssen. Das BLV hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR), der Vetsuisse Fakultät, der Schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuermedizin (SVW) und dem Rindergesundheitsdienst (RGD) im Oktober 2014 das Projekt Netzwerk Rindergesundheit lanciert.
Ziele und Ausblick
Datenquellen, die Gesundheitsdaten von Milchvieh enthalten, sollen vernetzt werden mit dem Ziel, Doppelspurigkeiten bei der Datenerfassung zu vermeiden. Mit dieser gezielten Vernetzung sollen die Daten von Tierhaltenden und Tierärzten nicht nur effizienter erfasst, sondern auch zielgerichteter genutzt werden können. Dies erlaubt eine Stärkung der Tiergesundheit sowie der Qualität von schweizerischen Nahrungsmitteln.
Diese Vision basiert auf der Tiergesundheitsstrategie Schweiz 2010+ und auf der Qualitätsstrategie der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft (siehe „Weitere Informationen“).
Das Projekt
Phase I: Oktober 2014 bis Dezember 2015
In der ersten Phase des Projektes haben 19 freiwillige Tierärztinnen und Tierärzte die Benutzerfreundlichkeit der ASR-Datenbank (über die Portale www.redonline.ch, www.brunanet.ch und www.holsteinvision.ch) beurteilt. Dabei wurden Optimierungsmassnahmen für die Gesundheitsdatenerfassung identifiziert. Diese werden nun Schritt für Schritt umgesetzt.
Die Tierärztinnen und Tierärzte haben ebenfalls die Eignung des von ASR verwendeten Befundschlüssels intensiv getestet. Daraus ergaben sich weitere Anpassungen, die zum Ziel haben, die Gesundheitsdatenerfassung für die Tierhaltenden und Tierärzteschaft intuitiver zu gestalten und damit die Qualität der erfassten Daten zu erhöhen.
Phase II: ab Januar 2016
In der Phase ab Januar 2016 geht es darum, den Bau von Schnittstellen zwischen der tierärztlichen Praxissoftware und den ASR-Datenbanken anzupacken. Damit soll die Gesundheitsdatenerfassung für Tierhaltende und Bestandestierärztinnen und -tierärzte künftig vereinfacht werden. Es sollen zudem standardisierte Berichte für die Auswertung der Gesundheitsdaten erarbeitet werden. Diese haben zum Ziel, eine optimale Informationsgrundlage für die tierärztliche Bestandesbetreuung resp. das Herdenmanagement zur Verfügung zu stellen.
Weitere Informationen
Letzte Änderung 03.04.2020