Umfrage zu Nahrungsergänzungsmitteln

In westlichen Ländern sowie in der Schweiz ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, kurz NEM, weit verbreitet. Das BLV hat deshalb den Verzehr in der Schweiz mittels einer Online-Umfrage genauer untersucht.

Laut den Ergebnissen der Online-Umfrage zu NEM konsumiert fast ein Drittel der Schweizer Bevölkerung mindestens ein Nahrungsergänzungsmittel. Die Top 3 der eingenommenen NEM Kategorien sind Vitamine, Kombipräparate (Vitamine und Mineralstoffe) sowie Mineralstoffe.
Hauptbezugsorte von Nahrungsergänzungsmitteln sind Apotheke, Drogerie oder Arztpraxis. Gut ein Viertel der NEM werden im Internet oder Versandhandel bezogen und knapp ein Fünftel im Detailhandel oder Supermarkt.

Statistisch gesehen sind die Konsumierenden häufiger Frauen, leben in der Deutschschweiz oder in Städten und haben einen mittleren oder hohen Bildungsgrad und ein hohes Einkommen.

Über 50 Prozent der NEM Konsumierenden und nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung, die keine NEM konsumieren, führen einen Lebensstil, der weitgehend von gesundheitlichen Überlegungen beeinflusst ist. Eine ähnliche Tendenz gilt für die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung. Menschen, die einen gesunden Lebensstil für wichtig halten, nehmen häufiger NEM ein.

Weitere Ergebnisse der aktuellen Umfrage zum Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln in der Schweiz enthält der Bericht «Online-Umfrage zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in der Schweiz» (Siehe unter «Weitere Informationen»).

Unter weitere Informationen finden Sie den verwendeten Online-Fragebogen in allen drei Amtssprachen und den detaillierten Ergebnisbericht von Demo SCOPE AG.

Ziel der Studie

Die Studie ermöglicht erstmals ein detailliertes Verständnis des NEM-Konsums bei der Schweizer Bevölkerung und zeigt die Bedeutung von NEM im Vergleich zum herkömmlichen Lebensmittelverzehr auf. Um die Vitamin- und Mineralstoffzufuhr der einzelnen Teilnehmenden anhand ihres NEM-Konsums zu berechnen, wurden weitere Auswertungen durchgeführt. Die Daten ermöglichen es, eine allfällige Überversorgung an Mikronährstoffen herzuleiten. Darüber hinaus werden auch nicht gesetzeskonforme Produkte identifiziert, die dem geltenden Höchstmengenmodell nicht entsprechen. Die Ergebnisse sind im Schweizer Ernährungsbulletin 2023 publiziert.

Die Ergebnisse sollen die Schweizer Bevölkerung für mögliche gesundheitliche Risiken sensibilisieren, die mit einem übermässigen Konsum von NEM verbunden sind.

Mögliche gesundheitliche Risiken als Ausgangslage

Der seit Jahren kontinuierlich wachsende Markt für Nahrungsergänzungsmittel führt zu unterschiedlichen Aufnahmen an Mikronährstoffen innerhalb der Bevölkerung bzw. Bevölkerungsgruppen, und möglicherweise auch zu grossen Unterschieden in der individuellen Aufnahme. Deshalb ist es wichtig, das potentielle Risiko einer Überversorgung mit NEM zu ermitteln. Dabei kann es zum Beispiel zu einer Überdosierung mit vor allem Vitaminen und Mineralstoffen kommen. In diesem Zusammenhang sollen die Supplemente die Höchstmengen pro empfohlener täglicher Verzehrmenge nicht überschreiten. In der Schweiz wurden diese Höchstmengen in der Revision der Verordnung des EDI über NEM überarbeitet. Seit dem 1. Juli 2020 sollen sich die Produkthersteller an die neuen Werte halten.

Realisierung der Online-Studie zum Konsum von NEM

Die Befragung zum Konsum von NEM fand vom 2. März bis 11. April 2022 statt. Die Studie wurde als repräsentative Online-Befragung bei 1282 Schweizer Erwachsenen durchgeführt. Neben detaillierten Fragen zum generellen Konsumverhalten, zur Häufigkeit von Mehrfacheinnahmen von NEM sowie zu den häufigsten Beweggründen für deren Verwendung wurden auch Fragen zu soziodemographischen Merkmalen, Lebensstil und Gesundheit gestellt. Um die genaue Produktbezeichnung, Zusammensetzung und Dosierung der Produkte zu ermitteln, wurden die Teilnehmenden gebeten, Fotos von den verwendeten Supplementen aufzunehmen und in das Online-Umfrageformular hochzuladen.

Die Studie wurde vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen finanziert (Vertrag Nr. 714001885).

Mit der Durchführung der Studie beauftragt war das Sozial- und Marktforschungsinstitut Demo SCOPE AG.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 18.01.2024

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