Entwicklung eines Online-Fragebogens für Ernährungsstudien in der Schweiz

Um die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung schweizweit erfassen zu können, wird ein neuer Fragebogen für Ernährungsstudien erarbeitet. Dieser soll webbasiert sein und die Auswertung der gewonnenen Daten gegenüber bisherigen Fragebögen vereinfachen.

iPad mit einem Fragebogen in Bezug auf die Ernährung.
Ein neuer Online-Fragebogen soll Ernährungs- und Gesundheitsstudien in der Schweiz vereinfachen und die Datenauswertung beschleunigen.

In der Schweiz mangelt es an Instrumenten, mit denen die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung online erhoben werden können. Insbesondere fehlen validierte Instrumente, die den durchschnittlichen Lebensmittelkonsum rasch und wiederholt auf nationaler Ebene erfassen. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat 2008 einen Fragebogen zur Ernährung von Erwachsenen entwickelt. Dieser Food Frequency Questionnaire (FFQ) umfasst 127 Lebensmittel. Seither zeigt sich aber ein Trend hin zu kürzeren Fragebögen, damit die Teilnahme an Umfragen erleichtert wird.

Warum ein online-Fragebogen?

Damit die Ernährung in der ganzen Schweiz rasch, wiederholt und kostengünstig erforscht werden kann, soll ein zweisprachiger (Deutsch und Französisch) online-Fragebogen entwickelt werden (eFFQ-CH). Dieser stützt sich auf Daten der ersten national repräsentativen Ernährungserhebung menuCH und nutzt deren Abbildungen von Lebensmittelportionen (unter Ergebnisse zum Lebensmittelkonsum > Weitere Informationen > Fotobuch menuCH) als Schätzhilfe. Der an der ZHAW entwickelte und validierte FFQ von 2008 dient als Grundlage. Der eFFQ-CH soll nicht nur im Web funktionieren, sondern auch auf Papier ausgedruckt werden können. Anders als bestehende FFQ-Fragebögen soll der neuentwickelte eFFQ Ernährungs- und Gesundheitsstudien in der Schweiz vereinfachen und die Datenauswertung beschleunigen.

Geplante Umsetzungsschritte

Aus den Daten der menuCH-Studie werden die Lebensmittel ermittelt, die einen bedeutenden Beitrag zur Energie- und/oder Nährstoffzufuhr leisten. Zu jedem dieser Lebensmittel wird die durchschnittliche Portionsgrösse bestimmt. Eine Abbildung dieser Portion wird im eFFQ hinterlegt und dient als Schätzhilfe.

Nach Bedarf werden weitere Analysen durchgeführt – zum Beispiel Berechnungen, wie häufig bestimmte Lebensmittel (auch unter Berücksichtigung der Saisonalität) konsumiert werden.

In den Entwicklungsprozess werden auch Vorschläge von Fachpersonen aus anderen Schweizer Sprachregionen miteinbezogen. Basierend auf diesen Inputs wird der ZHAW-FFQ in Bezug auf Struktur, Lebensmittel, Abbildungen und weiteren Aspekten wie Benutzerfreundlichkeit (z. B. Compliance) überarbeitet. Das neue Instrument wird in ein zeitgemässes Content Management System eingebettet.

Der neue eFFQ wird im Vergleich zum existierenden FFQ der ZHAW validiert. Seine Reproduzierbarkeit wird praxisbezogen geprüft. Die Ergebnisse werden zusammengefasst für letzte Anpassungen am eFFQ-CH genutzt.

Dieser einzigartige Ansatz wird es ermöglichen, ein zweisprachiges, webbasiertes Instrument zur Erforschung der Ernährung der erwachsenen Schweizer Bevölkerung zu entwickeln, das den bestehenden Instrumenten überlegen ist.

Zusammenarbeit und Zeitplan

Das Projekt wird im Auftrag des BLV am Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Rahmen einer Dissertation durchgeführt.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen finanziert ca. 85 Prozent der Projektkosten.

Projektstart: 1. Juli 2020
Projektende: 30. Juni 2023

Letzte Änderung 26.04.2022

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