Hormonaktive Stoffe

Hormonaktive Stoffe begleiten uns im Alltag. Es gibt sowohl natürliche als auch hergestellte Stoffe. Sie kommen in Gebrauchsgegenständen und in Lebensmitteln vor. Sie können den Hormonhaushalt von Menschen und Tieren beeinflussen und deren Entwicklung, Fortpflanzung und Gesundheit beeinträchtigen.

Bei den hormonaktiven Stoffen handelt es sich um verschiedene Substanzen, die unser Hormonsystem beeinflussen und sich schädlich auf lebende Organismen auswirken können. Sie kommen in Produkten für den Alltagsgebrauch und in Produkten aus Industrie oder Landwirtschaft vor. Beispiele für hormonaktive Stoffe sind Kunststoffe (Bisphenol A), Medikamente, Inhaltsstoffe von Kosmetika, aber auch pflanzliche Produkte, Weichmacher oder Insektizide.

Es ist noch nicht erwiesen, welchen Einfluss hormonaktive Stoffe auf den menschlichen Organismus haben: Fachpersonen diskutieren über einen möglichen Zusammenhang von hormonaktiven Stoffen mit hormonabhängigen Erkrankungen sowie Fortpflanzungsstörungen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Aufnahme von hormonaktiven Stoffen und diesen Erkrankungen und Störungen ist jedoch schwer zu belegen: Neben hormonaktiven Stoffen sind noch viele weitere Faktoren wie Lebensstil (z.B. Rauchen, Ernährung, Stress) und genetische Veranlagung verantwortlich für eine Erkrankung.

Gesetzgebung und Massnahmen

Das Schweizer Recht enthält bereits heute Vorschriften zu den hormonaktiven Stoffen, die grösstenteils mit dem Europäischen Rechtssystem harmonisiert sind. Diese haben das Ziel, die Gesundheit der Konsumenten und Konsumentinnen zu schützen.

Die Thematik der hormonaktiven Stoffe tangiert Bereiche wie Gesundheit, Konsumentenschutz, Umwelt, Sicherheit am Arbeitsplatz, Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft, Arzneimittel und Medizinprodukte. Daher sind mehrere Bundesämter davon betroffen. So wurde eine interdepartementale Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern von BLV, BAG, BAFU, BLW, SECO und Swissmedic eingesetzt. Diese soll der Schweizer Bevölkerung koordinierte Informationen liefern und Massnahmen vorschlagen, um die von hormonaktiven Stoffen ausgehenden Risiken für Mensch und Umwelt zu vermindern.

Bisphenol F

Bisphenol F (BPF) ist eine chemische Verbindung, die in Kunststoffen verwendet wird. Sie wurde auch in Senf aus weissen Senfkörnern nachgewiesen. Das BLV stuft die Gesundheitsrisiken von BPF in Senf als gering ein.

Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB)

Dioxine und PCB sind gesundheitsgefährdende Umweltkontaminanten. Sie reichern sich vor allem in fettreichen tierischen Lebensmitteln an.

Perchlorat

Perchloratsalze können das Grundwasser verunreinigen und ins Trinkwasser gelangen.
Bisphenol A

Bisphenol A

Bisphenol A wird für die Herstellung von verschiedenen Kunststoffen verwendet. Es kommt in Verpackungen, im Spielzeug oder in Kleinkinderartikeln vor.

Bisphenol A in Verpackungen

Bisphenol A in Spielzeug und Kleinkinderartikeln 

Phthalate

Phthalate

Phthalate werden vor allem als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt. Sie kommen in Babyartikeln und Spielzeug vor wie auch in anderen Gebrauchsgegenständen.

Una donna si disegna un sole sulla spalla con la protezione solare

UV Filter

Gewisse in Sonnencremes eingesetzte organische UV-Filter zeigten im Labor- und im Tierversuch
hormonähnliche Wirkungen. Es ist bis dato nicht bekannt, ob diese Ergebnisse auch beim Menschen von Bedeutung sind. Die Verwendung von diesen UV-Filtern ist in der Gesetzgebung geregelt.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 21.12.2021

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