Quecksilber

In der Schweiz gibt es Böden, die mit Quecksilber vorbelastet sind. Das Quecksilber kann in Gemüse gelangen, das dort gezogen wird.

Karotten, die aus frischer Erde hervorlugen

Bis 2016 lagen keine typischen Daten zur Hintergrundbelastung von Gemüse und Getreide in der Schweiz vor. Ebenfalls war nicht klar, wie hoch der Anteil von organischem Quecksilber, insbesondere Methylquecksilber, im Gemüse und Getreide sein kann. Nun hat das BLV das Kantonale Labor Zürich beauftragt, die Quecksilberbelastung an unbelasteten Standorten zu untersuchen. Insgesamt wurden 47 Proben untersucht. Dabei wurden landwirtschaftliche Produkte aus verschiedenen Schweizer Regionen gewählt und Wildpilze aus zwei verschiedenen Waldgebieten gesammelt.

Risiken und Zusammenfassung Pilotstudie

In der der Pilotstudie wurden 47 Proben durch fünf Kantonale Laboratorien (Luzern, Solothurn, Wallis, Tessin, Zürich) aus der Primärproduktion gezogen. Wildpilze (Steinpilze) wurden in verschiedenen Waldgebieten gesammelt. Es wurden solche Gemüsearten ausgewählt, von welchen bekannt ist, dass sie Quecksilber stärker akkumulieren können als andere Gemüsearten. In Karotten, Weisskohl, Weizen, Kartoffeln, Lauch und Randen lag der Gesamtquecksilbergehalt an oder unter der Bestimmungsgrenze von 0.0005 mg/kg resp. 0.001 mg/kg.
Knollensellerie enthielt in zwei von fünf Proben nachweisbare Gesamtquecksilbergehalte knapp über der Bestimmungsgrenze. Ebenfalls je eine Probe Endivie und Kopfsalat enthielt Quecksilber im gleichen Konzentrationsbereich. Aufgrund der sehr tiefen Gehalte konnten die einzelnen Quecksilberverbindungen nicht ermittelt werden.
Die gemessenen Quecksilberkonzentrationen in Gemüse lagen deutlich unterhalb der Gehalte, wie sie gelegentlich in Raubfischen wie Schwertfisch und Marlin gemessen werden. In diesen Meeresfischen werden im Vergleich häufig höhere Konzentrationen gemessen. Bei den Fischen liegt ein hoher Anteil als Methylquecksilber vor, welches unter anderem die Hirnentwicklung beeinträchtigt.
An unbelasteten Standorten ist der Anteil des organischen Quecksilbers, insbesondere des Methylquecksilbers, in Gemüse sehr tief. Der kürzlich postulierte Anteil an organischem Quecksilber von bis zu 20 Prozent am Gesamtquecksilbergehalt konnte somit nicht bestätigt werden.

Resultate bei Steinpilzen

Die untersuchten Steinpilzproben enthielten Gesamtquecksilber zwischen 0.19 – 0.38 mg/kg. Die Speziationsanalytik zeigte, dass Quecksilber zum überwiegenden Teil als anorganische und damit weniger toxische Form vorlag. Der Methylquecksilbergehalt lag im Bereich von 0.003 – 0.008 mg/kg, d.h. ca. 2 Prozent des Gesamtquecksilbers.

Empfehlungen

Aufgrund der in dieser Studie gemessenen Konzentrationen können keine gesundheitlichen Risiken für die Konsumenten abgeleitet werden. Keine der erhobenen Proben musste beanstandet werden. Den Vollzugsbehörden steht nun eine Methodik zur Verfügung, mit welcher das Quecksilber in Gemüse bis in den tiefen Konzentrationsbereich und in den verschiedenen Formen untersucht werden kann. Die Ergebnisse bilden eine nützliche Grundlage. Sie können als Vergleichswerte bei künftigen Messungen von quecksilberbelasteten Standorten beigezogen werden, wo Gemüse und Getreide angebaut werden.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 20.02.2020

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