Joghurts und Frühstückscerealien gelten als gesunde Lebensmittel. Doch oft enthalten sie eine bedeutende Menge an zugesetztem Zucker. Der Bund hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des zugesetzten Zuckers in diesen Produkten zu reduzieren.
Aktuell

Reduktionsziele sind auf Kurs
14.02.2023: Eine im Jahr 2021 durchgeführte Standortbestimmung des BLV zeigt, dass die mit der Industrie vereinbarten Reduktionsschritte beim Joghurt und den Cerealien bis 2024 erreicht werden. Im Durchschnitt sank der Gehalt an zugesetztem Zucker in Joghurts seit 2018 um über fünf Prozent, in Frühstückscerealien um dreizehn Prozent.
Forschungsprojekt zur Zuckerreduktion – praxisnahe Tipps zur Entwicklung und Reformulierung von Joghurt
23.10.2020: Die vorliegende Arbeit liefert Erkenntnisse, um wie viel der Gehalt an zugesetztem Zucker in Joghurt reduziert werden kann, ohne dass dies von den Konsumentinnen und Konsumenten wahrgenommen und die Qualität der Produkte vermindert wird.
Vor allem für kleinere Unternehmen ohne eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung können diese Dokumente eine wertvolle Unterstützung bei der Reformulierung bestehender Produkte wie auch für Produktinnovationen bieten.
Dieses Forschungsprojekt wurde im Rahmen der Erklärung von Mailand zur Reduktion des Zuckergehalts in Joghurt und Frühstückscerealien lanciert.
Joghurt und Frühstückscerealien werden als gesunde Lebensmittel wahrgenommen, obwohl sie mit den Gehalten an zugesetztem Zucker eher zu den Desserts gezählt werden müssten. Doch im Gegensatz zu Desserts sind Joghurts und Müesli Milch- und Stärkeprodukte. Sie sind gemäss der Schweizer Lebensmittelpyramide wichtige Bestandteile für eine ausgewogene Ernährung, denn sie tragen unter anderem zu einer ausreichenden Eiweiss-, Calcium- und Nahrungsfaserzufuhr bei. Es ist somit nicht sinnvoll, die Portionengrössen einzuschränken oder vom Konsum abzuraten. Stattdessen strebt der Bund in Zusammenarbeit mit Lebensmittelproduzenten und Detailhändlern eine schrittweise Reduktion des Zuckergehaltes an. Mit der Erklärung von Mailand haben sie sich auf einen gemeinsamen Weg geeinigt.
Das BLV erhebt jährlich die Daten zum Zuckergehalt in Joghurt und Frühstückscerealien, um die versprochene Reduktion des Zuckers und damit die Wirkung der Erklärung von Mailand zu überprüfen.
Zuckerreduktion durch freiwillige Aktionsversprechen
Einige Unternehmen, welche die Erklärung von Mailand unterzeichnet haben, verwirklichen ihr Engagement mit einem freiwilligen Aktionsversprechen im Rahmen der Initiative actionsanté. Diese Initiative des BLV unterstützt Unternehmen, die sich für die Förderung eines gesunden Lebensstils einsetzen.
Weiteres Vorgehen
Die Erhebungen des Zuckergehaltes zeigen, dass eine freiwillige Massnahme wie die Erklärung von Mailand Wirkung zeigt: Bei Joghurts und Frühstückscerealien wurde der Zuckergehalt bereits gesenkt. Ob dies als Erfolg bezeichnet werden kann, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Der Zuckergehalt muss weiter gesenkt werden. Doch nicht nur Hersteller, sondern auch die Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Lebensmittelhandel spielen eine wichtige Rolle. Die weniger stark gezuckerten Produkte sollen langfristig in den Regalen zu finden sein und natürlich auch gekauft werden.
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Letzte Änderung 14.02.2023