Listeriose beim Tier

Fast alle Nutztiere, vor allem aber die Wiederkäuer, können sich mit Listerien infizieren. Listerien sind über Lebensmittel auch auf Menschen übertragbar. Die Listeriose zählt deshalb zu den Zoonosen.

Listerien befallen sehr viele Nutz- und Wildtiere. So können sich Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe und Ziegen infizieren. Seltener betroffen sind Pferde, Schweine, Kaninchen und Vögel. Aber auch in Fischen, Amphibien, Reptilien und einigen Gliederfüssern wurden Listerien nachgewiesen. Über Lebensmittel tierischer Herkunft kann der Erreger auch Menschen infizieren und krank machen.

Die Krankheit beim Tier  

Neben symptomlosen Infektionen sind drei Hauptformen der Krankheit zu unterscheiden: die cerebrale, septikämische und metrogene Form.

Bei Schafen und Rindern ist die cerebrale Listeriose die häufigste Form. Zuerst ist die Körpertemperatur fiebrig erhöht, später folgen Depression, Bewegungsstörungen und Lähmungen. Bei Schafen sind zusätzlich Entzündungen der Bindehaut zu beobachten.

Die septikämische Form ist eine Infektion des gesamten Organismus. Sie betrifft vor allem Lämmer, die bereits im Mutterleib infiziert  wurden. Seltener infizieren sich auch Kälber, Hausgeflügel und andere Vogelarten.

Die metrogene Form äussert sich in Aborten, Frühgeburten oder der Geburt lebensschwacher Kälber.

Ansteckung und Verbreitung

Listerien kommen auch im Darm von klinisch gesunden Tieren vor und gelangen mit dem Kot in die Umwelt. Im Boden und Pflanzen überleben sie wochen- bis monatelang. Eine besondere Rolle in der Übertragung spielt auch die Silagenfütterung. Ist der pH-Wert der Silage aufgrund unzureichender Säuerung über 5, können sich die Bakterien darin gut vermehren und beim Verzehr das Tier infizieren.

Was tun?

  • Auf eine gute Fütterungshygiene achten.
  • Nur einwandfreies, ausreichend gesäuertes Silagenfutter verfüttern.

Die Listeriose ist eine zu überwachende und damit meldepflichtige Tierseuche. Tierärzte, Tierärztinnen und Laboratorien müssen Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen dem Kantonstierarzt oder der Kantonstierärztin melden.

Die Krankheit beim Menschen

Eine Infektion mit Listerien ist vor allem für Schwangere sowie für ältere und immungeschwächte Personen gefährlich. Mehr dazu unter „Bakterielle Krankheitserreger in Lebensmitteln“.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 29.06.2017

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