Die Pseudotuberkulose der Schafe und Ziegen ist eine chronisch-zehrende Infektionskrankheit. Betroffene Lymphknoten sind vergrössert und können Abszesse bilden. Sie ist eine selten auf den Menschen übertragene Zoonose.
Die Pseudotuberkulose befällt Schafe und Ziegen, seltener auch Pferde, Rinder, Schweine und Hunde. Auf den Menschen wird sie nur selten übertragen.
Die Krankheit beim Tier
Die unter der Haut liegenden Lymphknoten können sichtbar vergrössert sein und es kann gelb-grüner Eiter austreten (Abszesse). Solche Veränderungen treten auch an den Hoden oder dem Euter auf. Ferner kann es zu erschwerter Atmung, immer wieder auftretender Aufgasung und zum Abmagern der Tiere kommen. In vielen Fällen verläuft die Krankheit allerdings ohne Symptome.
Ansteckung und Verbreitung
Die Krankheit wird im direkten Tierkontakt übertragen. Auch bei Hautverletzungen, z.B. bei der Schur, sind Übertragungen häufig, da eitrige Abszesse den Erreger enthalten. Auch indirekte Übertragung über erregerhaltiges Futter, Wasser und Erdboden ist häufig. Im Muttertier kann der Erreger auf das ungeborene Lamm oder Zicklein übertragen werden.
In Ländern mit intensiver Schafhaltung wie Australien, Neuseeland und in Südamerika ist die Krankheit stark verbreitet. Auch in der Schweiz und im übrigen Europa ist die Krankheit verbreitet, hier vor allem bei unhygienischen Haltungsbedingungen. Einen Überblick über die Seuchenlage in der Schweiz bietet die Datenbank Tierseuchenfälle Schweiz.
Der Erreger ist das Bakterium Corynebacterium pseudotuberculosis. Es hat eine hohe Überlebensfähigkeit. In Fleisch, Kot, Eiter und im Erdboden kann es bis zu sieben Wochen überleben.
Was tun?
- Die allgemeinen vorbeugenden Massnahmen gegen Tierseuchen sind einzuhalten.
- Insbesondere beim Melken und Scheren ist auf die Hygiene zu achten.
Vorbeugende Impfstoffe gegen die Krankheit sind in der Schweiz nicht zugelassen.
Die Pseudotuberkulose der Schafe und Ziegen ist eine zu überwachende und somit meldepflichtige Tierseuche. Tierärzte, Tierärztinnen und Laboratorien müssen Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen dem Kantonstierarzt oder der Kantonstierärztin melden.
Die Krankheit beim Menschen
Die Pseudotuberkulose ist eine Zoonose und kann selten auch auf den Menschen übertragen werden.
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Letzte Änderung 05.07.2017