Chlamydiose der Vögel beim Tier und beim Menschen

Die Chlamydiose der Vögel befällt vor allem Papageien, Sittiche und Tauben. Sie ist weit verbreitet und kann als Zoonose auch Menschen befallen.

An Chlamydiose können verschiedenste Vogelarten erkranken, vornehmlich sind dies aber Papageien und Sittiche (Psittaciden), Tauben und beim Nutzgeflügel die Truthühner.

Auch Schafe, Rinder, Schweine, Katzen, Amphibien und Reptilien können von Chlamydiose betroffen sein.

Die Krankheit beim Tier  

Bei Tauben, Truthühnern und Ziervögeln sind als Symptome ein gesträubtes Federkleid, Abmagerung, Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Entzündungen der oberen Luftwege, Augen- und Nasenausfluss zu vermerken. Häufig wird auch hellgrün verfärbter Kot und Durchfall beobachtet. Die Sterberate ist hoch.

Bei Hühnern und Enten sind meist keine Symptome zu erkennen.

Ansteckung und Verbreitung  

Erreger sind Bakterien der Art Chlamydia psittaci. Latent infizierte Vögel stellen ein Erregerreservoir dar. Sie scheiden Chlamydien über den Kot und die Nasensekrete monatelang aus. So kann der Erreger hauptsächlich durch kontaminierten Staub oder Tröpfchen über die Atemwege auf andere Tiere übertreten.

Die Krankheit kommt weltweit vor, regelmässig auch in der Schweiz. Einen Überblick über die Seuchenlage in der Schweiz bietet die Datenbank Tierseuchenfälle Schweiz.

Was tun?  

  • Die weite Verbreitung von Chlamydieninfektionen unter Haus- und Wildvögeln macht eine völlige Tilgung aussichtslos. 
  • Im Seuchenfall ist die Tötung sichtbar kranker Vögel und die Behandlung oder Tötung der übrigen Vögel gesetzlich vorgeschrieben.

Die Chlamydiose der Vögel ist eine zu bekämpfende und somit meldepflichtige Tierseuche. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin melden.

Die Krankheit beim Menschen  

Die durch Vögel ausgelöste Chlamydiose beim Menschen wird auch als Psittakose oder Ornithose bezeichnet.

Die Krankheit kann symptomlos verlaufen, es können aber auch unterschiedlichste Formen von leichten Grippe-ähnlichen Symptomen bis hin zu lebensbedrohlichen Symptomen einer atypischen Lungenentzündung mit hohem Fieber, heftigen Kopfschmerzen und Multiorganversagen auftreten.

Die Übertragung von Chlamydia psittaci auf den Menschen erfolgt durch den Kontakt mit dem Kot infizierter Tiere oder durch das Einatmen kontaminierten Staubes.

Gefährdete Berufsgruppen sind Angestellte in Vogelhandlungen, in Vogelzuchten und in Geflügelschlachthöfen sowie Personen in der Verarbeitung von Vogelfedern. Sie sollten entsprechende Arbeitskleidung tragen und Staubentwicklung vermeiden. Regelmässige ärztliche Überwachung wird empfohlen.  

Weitere Informationen

Letzte Änderung 05.07.2017

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