Die Brucellose ist eine langsam verlaufende, oft unauffällige Infektion der Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen u.a. mit verschiedenen Bakterien der Gattung Brucella. Sie führt zu zahlreichen Spätaborten.
Die Brucellose befällt Rinder, Schafe, Ziegen, Bisons, Kamele, Alpakas, Lamas, Schweine, Hunde, Wildwiederkäuer, Füchse und Pferde. Die Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar und somit eine Zoonose.
Die Krankheit beim Tier
Die Krankheit ist gekennzeichnet durch seuchenhafte Spätaborte im letzten Trächtigkeitsdrittel. Sie zeigt sich auch durch Hoden- und Nebenhodenentzündungen und nachfolgende Fruchtbarkeitsstörungen. Vielfach verläuft die Brucellose bei Tieren aber latent, d. h. die Tiere scheinen beschwerdefrei zu sein.
Ansteckung und Verbreitung
Erreger der Brucellose sind verschiedene Bakterien der Gattung Brucella. Die Erregerart unterscheidet sich je nach Tierart.
Infizierte Tiere scheiden den Erreger vor allem durch die Sexualorgane und die Milchdrüsen aus. Eine Übertragung kann also durch infizierten Samen oder beim Säugen stattfinden. Eine Infektion ist aber auch über die Aufnahme von infiziertem Material, über Hautverletzungen und über die Schleimhäute möglich.
Die Bestände der Rinder, Schafe und Ziegen in der Schweiz sind amtlich anerkannt frei von der Brucellose. Die Seuchenfreiheit der Rinder-, Schaf- und Ziegenbestände wird durch Stichprobenuntersuchungen dokumentiert. Einen Überblick über die Seuchenlage in der Schweiz bietet die Datenbank Tierseuchenfälle Schweiz.
Was tun?
- Das Verwerfen bei Klauentieren ist meldepflichtig. Häufen sich Aborte, müssen diese untersucht werden (Tierseuchenverordnung Art. 129).
- Beim Auftreten von Brucellose bei Rindern, Schafen, Ziegen oder Schweinen werden die betroffenen Betriebe gesperrt, verseuchte Tiere werden getötet.
Die Brucellose ist eine auszurottende Tierseuche und meldepflichtig. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin melden.
Die Krankheit beim Menschen (Morbus Bang, Maltafieber, Febris undulans)
Die Symptome sind vielgestaltig, von Fieber über Nachtschweiss, Appetitverlust bis zu Magen-Darm-Beschwerden. Bei Behandlung mit Antibiotika verschwinden die Symptome meist nach wenigen Wochen. Wird die Brucellose nicht erkannt oder nicht korrekt behandelt, kann sie eine chronische Form annehmen und hat häufig psychische Veränderungen (depressive Verstimmung) zur Folge.
Der Mensch steckt sich durch den direkten Kontakt mit Sekreten infizierter Tiere an. Aber auch durch den Konsum unpasteurisierter Milch oder daraus hergestellten Milchprodukten kann er sich infizieren. Da der Tierbestand in der Schweiz frei von Brucellen ist, stellt hier Rohmilch keine Gefahr dar.
Siehe auch „Weitere Informationen > Links > BAG: Brucellose (Maltafieber, Morbus Bang, Mittelmeerfieber)“.
Weitere Informationen
Letzte Änderung 12.09.2024