Tularämie

Die Tularämie ist eine bakterielle Infektion verschiedener Säugetiere und des Menschen (Zoonose). Diese Infektionen gehen in der Regel von hochempfänglichen Nagetieren aus.

Die Krankheit beim Tier

Hochempfängliche Tierarten sind Nager aller Art sowie Hasen und Kaninchen. Weniger empfänglich sind Schafe, Rinder, Pferde, Hunde, Katzen und Vögel.

Hochempfängliche Tiere erkranken mit Fieber, Apathie und Atemnot (Dyspnoe). Der Tod tritt ein bis zwei Wochen nach Infektion ein. Kaninchen zeigen Appetitlosigkeit, gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie), Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis) und Bewegungsstörungen.

Ansteckung und Verbreitung

Die Ansteckung erfolgt über den Biss/Stich infizierter Zecken, Bremsen und Mücken und über infizierte Nager. Aber auch Vögel können als Überträger fungieren. Im Wald halten Zyklen zwischen Zecken und Nagetieren die Infektion aufrecht.

Der Erreger ist das äusserst widerstandsfähige Bakterium Francisella tularensis.

Was tun?

  • Erkrankungen von Haustieren an Tularämie sind in Mitteleuropa Ausnahmeerscheinungen. Am häufigsten wurden Infektionen bei Schafen beschrieben. Zurzeit sind keine Präventionsmassnahmen nötig.

Die Tularämie ist eine zu überwachende Tierseuche. Tierärzte, Tierärztinnen und Laboratorien müssen Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen dem Kantonstierarzt oder der Kantonstierärztin melden.

Die Krankheit beim Menschen

Bisse und Stiche von Zecken, Bremsen und evtl. bestimmten Mückenarten können zu einer Ansteckung mit Francisella tularensis führen.

Beim direkten Kontakt mit Fleisch infizierter Tiere, mit kontaminiertem Trinkwasser oder durch die Inhalation von kontaminiertem Staub kann sich der Menschen ebenfalls anstecken. Immer wieder kommt es zu Infektionen in Laboratorien. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich (siehe auch „BAG Tularämie / Hasenpest beim Menschen“).

Weitere Informationen

Letzte Änderung 21.06.2018

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