Traberkrankheit (Scrapie)

Die Traberkrankheit (Scrapie) des Schafes und der Ziege gehört zu den Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE). Nach jahrelanger Inkubationszeit endet sie immer tödlich. Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich.

Die Traberkrankheit, auch als Scrapie oder Tremblante bezeichnet, ist beim Schaf schon seit über 250 Jahren bekannt, bei der Ziege seit 1942. Sie gilt als Prototyp der Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE), zu denen auch die BSE gehört. Bei der Traberkrankheit ist im Gegensatz zu BSE bisher kein Zusammenhang mit menschlichen Erkrankungen bekannt.

Die Traberkrankheit befällt Schafe und Ziegen. Sie verläuft oft über Jahre chronisch-progressiv und endet immer tödlich. Sie löst Verhaltensveränderungen aus wie: Ängstlichkeit, Aggressivität, starren Blick, traberartigen Gang mit den Vorderbeinen, Nachhandschwäche oder plötzliches Niederstürzen. Starker Juckreiz oder ein auffälliges reflexartiges Lippenspiel gehören zusammen mit Gewichtsverlust und Leistungsabfall zu den weiteren Symptomen. Klinisch ist eine Infektion mit BSE nicht von einer Infektion mit Scrapie zu unterscheiden. Aufschluss geben erst entsprechende Laboruntersuchungen.

Ansteckung und Verbreitung  

Scrapie kann vertikal vom Muttertier auf das Lamm oder Zicklein übertragen werden. Horizontale Übertragung kommt ebenfalls vor. Die Ansteckung durch kontaminiertes Futter (Heu) ist bekannt. Der Erreger wird mit der Nachgeburt und dem Fruchtwasser ausgeschieden. Er verseucht die Umgebung (Weiden, Stall). Die Ausscheidung des Erregers ist bereits vor der Geburt möglich.

Scrapie ist weltweit verbreitet, mit Ausnahme von Australien und Neuseeland. Die Krankheit ist in Grossbritannien, Irland, Frankreich, Island, Griechenland und Zypern seit jeher verwurzelt. Sporadisch kommen Fälle in anderen Ländern vor. In der Schweiz wurde der erste Fall 1981 festgestellt. Einen Überblick über die Seuchenlage in der Schweiz bietet die Datenbank Tierseuchenfälle Schweiz.

Erreger sind sogenannte Prionen, abnormal verdrehte Eiweisse. Sie führen zu einer fortschreitenden Zerstörung der Nervenzellen. Das Nervengewebe nimmt ein schwammartiges (=spongiformes) Aussehen an.

Was tun?  

Es existiert kein Impfstoff gegen die Traberkrankheit.

Die Traberkrankheit ist eine auszurottende und somit meldepflichtige Tierseuche. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin melden.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 05.07.2017

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