Die Frühlingsvirämie ist eine Viruskrankheit, welche Karpfen, Welse und weitere Fischarten befällt. Sie kann zu beachtlichen Verlusten in den Beständen führen. Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich.
Empfänglich für die Frühlingsvirämie sind Karpfen (auch Koi), Silberkarpfen, Karauschen, Goldfische, Schleien und europäische Welse. Die Krankheit kann ebenso auf Graskarpfen, Guppys und Hechte übertragen werden.
Ein erstes Krankheitsanzeichen ist oft Absonderung des kranken Fisches vom Schwarm. Weitere Anzeichen sind Dunkelfärbung, Augenvorfall ("Glotzaugen") und aufgetriebene Bäuche. Meist sterben ca. 30 Prozent der erkrankten Fische, in seltenen Fällen jedoch bis zu 70 Prozent.
Ansteckung und Verbreitung
Der Erreger ist ein Virus der Familie Rhabdoviridae. Die für ihn optimale Wassertemperatur liegt bei 15°C. Bei über 20°C gibt es keine Ausbrüche mehr (Ausnahme Frischbrut bis 22°C).
Erkrankte Fische mit oder ohne erkennbare Symptome können die Frühlingsvirämie in die Bestände einschleppen. Seltener erfolgt die Ansteckung über Eier. Weiter wird die Krankheit indirekt über erregerhaltiges Wasser übertragen, durch fischfressende Vögel sowie durch kontaminierte Geräte und Transportmittel. Schliesslich können auch blutsaugende Fischparasiten die Krankheit übertragen. Die Krankheit tritt bei hoher Besatzdichte und grossen Temperaturschwankungen vermehrt auf.
Die Krankheit ist in Europa einschliesslich Russland verbreitet. Auch aus den USA sind einzelne Fälle bekannt. In der Schweiz tritt die Krankheit selten auf. Einen Überblick über die Seuchenlage in der Schweiz bietet die Datenbank Tierseuchenfälle Schweiz.
Was tun?
- Darauf achten, die Krankheit nicht durch zugekaufte Tiere oder Eier in einen Bestand einzuschleppen. Die Fische so gut wie möglich vor Vögeln und Parasiten schützen.
- Hohe Besatzdichten und grosse Temperaturschwankungen vermeiden.
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Letzte Änderung 04.09.2023