Glyphosat

Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln.

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Aktuell

Neue Erkenntnisse zu Glyphosat 

Das BLV hat eine Studie zur Aufnahme und Ausscheidung von Glyphosat-Rückstanden aus Lebensmitteln durchgeführt. Vergleichbare Studien lagen bei Menschen bislang nicht vor. Die Ergebnisse ermöglichen es, die Aufnahme von Glyphosat im Körper besser abzuschätzen: Sie ist bei Menschen vermutlich viel geringer als angenommen.

(30.04.2020)

Pflanzenschutzmittel unterstehen einem langwierigen und aufwendigen Zulassungsverfahren, bevor sie vertrieben und angewendet werden dürfen. Das BLV ist in diesem Zusammenhang für die Risikobewertung von Rückständen in Lebensmitteln und Festlegung von Höchstkonzentrationen auf Lebensmittel zuständig. Für die Zulassung bzw. ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln ist das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zuständig.

Vernachlässigbare Glyphosatmengen in Lebensmitteln

Aufgrund eines Postulats der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur hat das BLV 2016 ein Lebensmittelmonitoring gestartet, um die Exposition der Bevölkerung gegenüber diesem Pflanzenschutzmittel zu ermitteln. Über 230 Lebensmittelproben aus 19 Kategorien (z. B. Honig, Wein, Brot, Kartoffeln und Gemüse, Babynahrung) wurden untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass ungefähr 40 % der Lebensmittel tiefe, aber messbare Spuren von Glyphosat enthalten. Die gemessenen Mengen von Glyphosat und seines Metaboliten Aminomethylphosphonsäure (AMPA) liegen aber allesamt unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Die höchsten Konzentrationen wurden in Teigwaren, Frühstückscerealien und Hülsenfrüchten gefunden, aber auch hier sind die Mengen tief. 

Tabelle: Konzentration von Glyphosat in verschiedenen Lebensmittelgruppen

Das Monitoring der gemessene Daten bestätigt, dass die Glyphosatrückstände in den Lebensmitteln gering sind und keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Die Ergebnisse dieses Monitoring wurden in einer internationalen wissenschaftlichen (peer-reviewed) Zeitschrift veröffentlicht (siehe «Weitere Informationen»).

Kein Gesundheitsrisiko

Aufgrund der ersten Ergebnisse lassen sich folgende Überlegungen zum Gesundheitsrisiko machen: Eine erwachsene Person müsste pro Tag 71 kg der am stärksten kontaminierten Probe (421 µg/kg) verzehren, um die maximal akzeptable Tagesdosis (30 Milligramm für eine erwachsene Person) aufzunehmen, d. h. die Dosis, die man ohne gesundheitliche Folgen täglich ein Leben lang aufnehmen kann.

Schweizer konsumieren im Jahr aber durchschnittlich 10 kg Teigwaren, also deutlich weniger als an einem einzigen Tag verzehrt werden dürfte. Der Konsum von Teigwaren, die am höchsten belastete Lebensmittelkategorie, und damit auch anderer, weniger belasteter Lebensmittelkategorien wird als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 30.04.2020

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