Rotlauf beim Tier und beim Menschen

Rotlauf tritt vor allem bei Schweinen und in verschiedenen Formen auf. Auch Menschen können sich mit infektiösem Material anstecken. Rotlauf ist eine Zoonose.

Neben Schweinen sind auch Schafe und Vögel, seltener Hunde, Pferde, Rinder sowie zahlreiche wildlebende Säugetierarten und Wassertiere (Robben, Delphine) empfänglich. Auch der Mensch kann sich mit Rotlauf infizieren.

Die Krankheit beim Tier

Bei Schweinen kann die Krankheit in verschiedenen Verlaufsformen auftreten, mit unterschiedlichen Symptomen:

  • Schwere, perakute Form: Diese tritt sporadisch bei Jungebern und bei Muttersauen als Folge des Geburtsstresses auf. Typisch sind Fieber und deutliche bläulich-rötliche Hautverfärbungen im Bereich dünner Hautstellen. Die Tiere können innert Stunden sterben.
  • Mittlere, akute Form: Diese Form ist eine Folge der perakuten Form. Die Tiere weisen charakteristische Hautveränderungen vorwiegend beim Ohr, beim Maul, am Hals oder an der Körperunterseite auf. Mit der Zeit kann die Haut von Ohren, Schwanz und Beinen absterben. Ohne Behandlung sterben viele der Tiere.
    Bei der gutartigen Form zeigen sich in den Flanken und auf dem Rücken rote Erhebungen in Backsteinform. Als Begleiterscheinung können Aborte und Gelenkentzündungen auftreten.
  • Milde, chronische Form: Diese tritt vor allem bei Ebern und Ferkeln auf. Es kommt zu Gelenkentzündungen, vor allem das Sprunggelenk (Schwellung, Lahmheit) ist betroffen.

Ansteckung und Verbreitung

Der Erreger ist das Bakterium Erysipelothrix rhusiopathiae. Es ist sehr zäh und überlebt auch in gesalzenen, gepökelten oder geräucherten Lebensmitteln tierischer Herkunft. In Tiermehlen überlebt es während Jahren, im Boden bei Kälte und hoher Feuchtigkeit während mehreren Monaten.

20-50 % aller Schweine und zahlreiche andere Tierarten scheiden den Erreger über Kot, Urin und weitere Ausscheidungen aus. So gelangt der Erreger in den Boden.

Weiter können Lebensmittel tierischer Herkunft den Erreger enthalten. Tiere können sich durch die Aufnahme des Erregers über das Maul oder über Hautverletzungen anstecken.

Der Erreger ist weltweit verbreitet.

Was tun?

  • Speziell auf die Hygiene achten.
  • Impfstoffe gegen die Krankheit existieren. Sie bieten jedoch keinen Schutz gegen den chronischen Verlauf der Krankheit und können Gelenkentzündungen sogar begünstigen.

Rotlauf ist nicht meldepflichtig und im Rahmen der Fleischkontrolle geregelt.  

Rotlauf beim Menschen

Die Ansteckung mit Erysipelothrix rhusiopathiae erfolgt über Hautverletzungen – sehr oft an der Hand –, die mit infektiösem Material oder verseuchten Instrumenten in Kontakt gekommen sind. Es entwickelt sich eine scharf begrenzte Rötung. Das Gebiet ist geschwollen, juckt und schmerzt. Der Verlauf ist im Allgemeinen gutartig und die Heilung folgt nach 2­-4 Wochen.                                                                      

Als Vorbeugung wird das Tragen von Handschuhen im Umgang mit infizierten Tieren oder verseuchtem Material empfohlen.  

Weitere Informationen

Letzte Änderung 15.04.2016

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