Afrikanische Schweinepest (ASP) - Hygienezustand von Schweinen beeinflusst den Verlauf der Krankheit

Aktuelle Forschungsarbeiten des IVI und der Universität Bern zeigen, dass der Hygienezustand von Schweinen eine wesentliche Rolle für den Verlauf der durch das ASP-Virus verursachten Krankheit spielt. Diese Ergebnisse helfen, die Entwicklung eines Impfstoffs voranzutreiben.

Damit die Veterinärbehörden mit praktischer wissenschaftlicher Expertise im Kampf gegen das Afrikanische Schweinepestvirus (ASPV) unterstützt werden können, investiert das BLV in die ASPV-Forschung. Mit der Unterstützung des BLV versucht das Institut für Virologie und Immunologie (IVI) zusammen mit der Universität Bern in Erfahrung zu bringen, welche Art von Immunantwort notwendig ist, um einen Schutz bei Schweinen herbeizuführen. 

Schweine in gutem Hygienezustand sind weniger anfällig

Die virulenten ASP Virusstämme, die derzeit in Europa, Asien und in der Karibik zirkulieren, führen unabhängig vom Hygienezustand der Schweine innerhalb weniger Tage zum Tod. Daher kann die Immunantwort von Schweinen nur mit abgeschwächten ASP Virusstämmen untersucht werden. In gewissen Fällen können jedoch auch solche Virusstämme tödlich sein.

Bei der Infizierung von Schweinen mit einem abgeschwächten Virusstamm stellten die Forschungsgruppen des IVI und der Universität Bern fest, dass die Krankheit bei Hausschweinen mit sehr gutem Hygiene- und Gesundheitszustand leichter und kürzer verlief und vollständig ausheilte. Dagegen dauerte die Krankheit bei Schweinen aus Hofhaltung mit konventioneller Standardhygiene länger und die Letalität betrug 50%. Die Analyse des Immunsystems der Schweine vor und während der Infektion weist darauf hin, dass eine höhere Grundaktivierung des Immunsystems erhebliche Auswirkungen auf den Schweregrad der Krankheit und die Entzündungsreaktion hat. Die Ergebnisse sind unter experimentellen Bedingungen erarbeitet worden,  ihre Bedeutung für die Praxis ist noch unklar.

Interview mit Kemal Mehinagic:

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Der Hygienezustand von Schweinen spielt eine wichtige Rolle für den Verlauf der Krankheit.

ASP breitet sich weltweit aus

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich seit 2007 weltweit aus. Anfang 2022 wurden mehrere Fälle in Italien bestätigt und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Seuche auch die Schweiz erreichen wird. Die Krankheit ist hochansteckend und in den meisten Fällen tödlich. Bis heute gibt es weder eine Behandlung noch einen Impfstoff, um die Krankheit zu heilen.

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Letzte Änderung 31.08.2022

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