Covid-19 – die Rolle von Tieren in betroffenen Haushalten und von freilebenden Wildtieren

Infektiöse Erreger, wie Viren, können von einer Spezies auf eine andere übergehen. Enge Kontakte begünstigen diesen Übergang. Für die Kontrolle von Pandemien ist es deshalb wichtig, die Erreger sowohl bei den Menschen wie auch bei den Tieren zu überwachen.

Vom BLV unterstützte Forschungsprojekte liefern wichtige Erkenntnisse zur möglichen Übertragung von SARS-Cov-2, dem Erreger von Covid-19, zwischen Mensch und Tier. Dank dieser Resultate kann das Übertragungsrisiko besser quantifiziert werden.

medium-shot-kid-hugging-cat
Eine vom BLV unterstützte Studie zeigt, dass Stubenkatzen aus einem von Covid-19 betroffenen Haushalt mit minderjährigen Kindern ein relativ hohes Infektionsrisiko haben.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützte das BLV die Studie zur Verbreitung von SARS-CoV-2 Infektionen bei Hunden und Katzen während der ersten Pandemiewelle von März bis Juli 2020. Dabei wurden von 1137 Tieren nur eine Katze und ein Hund positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Durch den engen Kontakt zwischen Mensch und Tier ist es jedoch wahrscheinlich, dass Haustiere in von Covid-19 betroffenen Haushalten häufiger mit SRAS-CoV-2 infiziert sind. Um dies zu überprüfen, wurde eine Folgestudie zur Bedeutung von SARS-CoV-2-Infektionen bei Tieren in COVID-19-betroffenen Haushalten und dem Einfluss von Hygienestandards durchgeführt.

SARS-CoV-2-Infektionen bei Tieren in von COVID-19 betroffenen Haushalten und der Einfluss von Hygienestandards

In der vom BLV unterstützten Studie mit dem Titel «SARS-CoV-2 Infektion bei Hunden und Katzen» wurden Tiere aus Haushalten mit Covid-19 infizierten Menschen untersucht. 15 % der untersuchten Katzen und 31% der Hunde wurden dabei positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Minderjährige Kinder im Haushalt erhöhten das Risiko für die Tiere, infiziert zu werden. Katzen mit Auslauf hatten ein geringeres Infektionsrisiko als Stubenkatzen. Tiere, die die Hand von ihren Besitzern ablecken durften, waren einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, als Tiere, die ihre Besitzerinnen nicht ableckten. Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig Hygiene und der Ansatz "One Health" bei der Bewältigung von Pandemien sind.

Die Rolle freilebender Wildtiere als Reservoir für SARS-CoV-2

In Untersuchungen zur möglichen Rolle freilebender Wildtiere als Reservoir von SARS-CoV-2 in der Schweiz gingen Forschende der Frage nach, ob sich SARS-CoV-2 während der Pandemie auf freilebende Schweizer Wildtiere ausgebreitet hat. Der Schwerpunkt lag auf Arten, die für ihre Empfindlichkeit bekannt sind oder in städtischen Gebieten leben.

Dafür wurden zwischen 2020 und 2023 176 tote Wildkatzen, Marder- und Hundeartige untersucht. Zusätzlich entnahmen lokale Partner aus Jagdbehörden und Wildtierrettungszentren in 23 Schweizer Kantonen und in Liechtenstein Blutproben von 535 Rotfüchsen, Fichten- und Steinmardern, Dachsen und Iltissen. Schliesslich entnahmen Tierärzte auch Blutproben von 46 Eurasischen Luchsen und Europäischen Wildkatzen.

Die Untersuchungen zeigen, dass 14 Rotfüchse, zwei Eurasische Luchse und eine Europäische Wildkatze Antikörper gegen SARS-CoV-2 entwickelt hatten. Die untersuchten Tiere trugen aber kein Virus in sich. Die Ergebnisse bestätigen die Exposition von Wildtieren, jedoch keine Reservoirbildung. Sie verdeutlichen die Anfälligkeit von Wildtieren für SARS-CoV-2 und unterstreichen die Bedeutung einer Überwachung von Wildtierpopulationen im Rahmen des One Health-Konzepts.

Weitere Informationen

Im Detail

SARS-CoV-2 Infektionen bei Katzen, Hunden und anderen Tieren:  Erkenntnisse zur Infektion und Daten aus der Schweiz (ARAMIS: 1.20.04)

Bedeutung von SARS-CoV-2-Infektionen bei Tieren in COVID-19-betroffenen Haushalten und Einfluss von Hygienestandards (ARAMIS: 1.21.14)

Letzte Änderung 22.04.2025

Zum Seitenanfang

https://www.blv.admin.ch/content/blv/de/home/tiere/forschungsprojekte-tiere/erkenntnisse-coronavirus-schwein-sars.html