Bakterien können zwischen Mensch und Tier übertragen werden. Das gilt auch für solche, die gegen Antibiotika resistent sind. In Tierkliniken und Tierarztpraxen erwies sich das Händewaschen als wichtige Massnahme, um der Übertragung von multiresistenten Keimen entgegenzuwirken.
Hunde und Katzen, deren Besitzer sowie das Personal von Tierkliniken und Tierarztpraxen können Träger von eng miteinander verwandten, multiresistenten Keimen sein.
Multiresistente Keime sind gegenüber mehreren Antibiotika resistent und können deshalb weniger gut behandelt werden. Wegen der Fähigkeit der Bakterien, Gene untereinander auszutauschen, besteht ausserdem das Risiko, dass die Resistenzgene dieser Bakterien auf andere gefährliche Bakterien übertragen werden.

Hygienehandbuch für Tierkliniken und Tierarztpraxen
Mit dem Ziel, die Übertragung von multiresistenten Keimen und deren Resistenzen zu minimieren, erarbeiteten die Vetsuisse-Fakultät, die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte sowie das BLV ein umfassendes Hygienehandbuch für Tierkliniken und Tierarztpraxen. Es basiert auf den Ergebnissen aus der Studie zu «Prävalenz und Identifikation von Risikofaktoren für die Übertragung von multiresistenten Bakterien in Kleintierkliniken als Grundlage für Evidenz-basierte Infektionspräventionskonzepte» und enthält konkrete Empfehlungen, um der Verbreitung von Keimen entgegenzuwirken. Dazu gehören gute Personalhygiene, korrekte Reinigung und Desinfektion von Räumen und Geräten sowie optimales Management von Operationen.
Mehr Händewaschen hilft gegen multiresistente Keime
In einer Folgestudie mit dem Titel «Effekt der Implementierung von Hygienekonzepten und Handhygieneschulungen in Kleintierkliniken in der Schweiz» untersuchten die Forschenden den Effekt der im Handbuch empfohlenen Massnahmen. Die durchgeführten Kampagnen waren im Allgemeinen erfolgreich. In allen an der Studie teilnehmenden Kliniken wurde Handhygiene, die wichtigste Interventionsmassnahme im klinischen Umfeld, deutlich verbessert. Auch fünf Monate nach der Implementierung und Schulungen blieb die Handhygiene höher als vor der Kampagne.
Damit konnte die Basis für gesetzliche Mindestvorgaben und die Entwicklung von digitalen Lern- und Selbstevaluationswerkzeugen zu Infektionsprävention und -kontrolle und Handhygiene gelegt werden.
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Letzte Änderung 10.04.2025