Circovirus Typ 2 der Schweine

Das Circovirus Typ 2 der Schweine (porcines Circovirus, PCV-2) ist ein erst seit 1991 als Krankheitserreger identifiziertes Virus. Bei dieser Krankheit treten Symptome auf, welche an die Schweinepest erinnern. Die Krankheit ist für Menschen ungefährlich.  

Nur Haus- und Wildschweine sind für das porcine Circovirus (PCV-2) empfänglich. Menschen sind es nicht.

Die Krankheit

Der Erreger Circovirus Typ 2 der Schweine (PCV-2) ist an verschiedenen Krankheiten beteiligt, unter anderem am Post Weaning Multisystemic Wasting Syndrome (PMWS) und am Porcine Dermatitis and Nephropathy Syndrome (PDNS). Die Krankheitsanzeichen sind unterschiedlich.

Post Weaning Multisystemic Wasting Syndrome (PMWS) h3

Diese Krankheit tritt vor allem im Alter von 6 bis 20 Wochen auf. Nach dem Absetzen kommt es zu Kümmern, Durchfall, Schwellung der Lymphknoten, erschwerter Atmung und möglicherweise zu Gelbsucht (Gelbfärbung von Augen und Schleimhäuten). Je nach Schweregrad der Erkrankung sterben bis zu 30 % der erkrankten Schweine.

Porcine Dermatitis and Nephropathy Syndrome (PDNS)

Diese Krankheit tritt vor allem bei etwas älteren Mastschweinen auf (12 bis 14 Wochen, seltener bis 20 Wochen). Auffällig sind starke Blutungen in der Haut, vor allem an Bauch, Hinterschenkel, Damm und teilweise auch an den Ohren. Erkrankte Tiere kümmern, sind teilnahmslos, fressen höchstens lustlos und können Fieber haben. In Einzelfällen wird auch erschwerte Atmung beobachtet. Je nach Schweregrad der Erkrankung sterben bis zu 80 % der erkrankten Tiere.

Ansteckung und Verbreitung

Der Erreger PCV-2 ist ein Virus der Gattung Circovirus. Er hat eine hohe Überlebensfähigkeit, auch bei hohen Temperaturen.

PCV-2 wird durch direkten Tierkontakt verbreitet. Kot, Urin und Sperma befallener Schweine enthalten den Erreger. Über den Zukauf befallener Tiere kann der Erreger in neue Bestände eingeschleppt werden.

Es wird vermutet, dass auch eine indirekte Übertragung über Kleider und Stallgeräte oder sogar über die Luft möglich ist.

Eine Ansteckung mit PCV-2 führt nicht in allen Fällen zu den Krankheiten PMWS oder PDNS. Diese brechen häufig erst in Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren aus. Zu den vermuteten Risikofaktoren gehören weitere Seuchenerreger, Stress, schlechte Hygiene oder bestimmte Managementpraktiken wie eine zu hohe Belegdichte oder exzessives Impfen.

PCV-2 scheint weltweit sehr stark verbreitet zu sein und kommt auch in der Schweiz vor.

Was tun?

  • Besonders auf die Hygiene achten.
  • Stressfaktoren verringern.   
  • Den Erreger nicht durch zugekaufte Tiere oder nicht getesteten Samen in einen Bestand einschleppen. 
     

Gegen das PCV-2 kann vorbeugend geimpft werden. Mehrere Impfstoffe sind in der Schweiz zugelassen.

Von PCV-2 ausgelöste Krankheiten sind nicht meldepflichtig.

Weitere Informationen

Letzte Änderung 21.09.2016

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