Wer die Problematik von Resistenzen eingehend kennt, ist besser imstande, mit Antibiotika verantwortungsbewusst umzugehen. Deshalb ist es wichtig, die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten zu stärken sowie die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.
Personen wie Tiermedizinerinnen und -mediziner sowie Landwirtinnen und Landwirte haben von Berufs wegen mit Antibiotika zu tun. Sie müssen sich deshalb mit der Problematik von Resistenzen besonders gut auskennen. Tiermedizinerinnen und -mediziner sowie Landwirtinnen und Landwirte sind gemeinsam für den sorgfältigen Umgang mit Antibiotika beim Tier verantwortlich. Ihre Aus- und Weiterbildung ist für die Bekämpfung von Resistenzen wichtig und soll gestärkt werden. Daneben soll auch die Bevölkerung für die Problematik sensibilisiert werden. Sie kann ebenso einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass Antibiotika zukünftig noch wirken.
Massnahmen im Bereich Tier
Aus- und Weiterbildung von Fachleuten
Anlässlich verschiedener Veranstaltungen werden Vorträge über die Resistenzsituation in der Schweiz und die aktuelle Umsetzung von StAR gehalten. Der Kreis der Fachpersonen wird durch sogenannte Multiplikatorenveranstaltungen stetig vergrössert: Tierärztinnen und Tierärzte sowie landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater werden umfassend informiert und mit Schulungsmaterialien ausgestattet, um das Wissen an ein grösseres Publikum (Kantone, Organisationen, Schulen, usw.) weiterzugeben. Im Juni 2016 gab ausserdem die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift „Schweizer Archiv für Tierheilkunde“ zum Thema Antibiotikaresistenz heraus (siehe „Weitere Informationen“).
Darüber hinaus wurde für Tierärztinnen und Tierärzte eine Zusatzausbildung geschaffen: Fachtechnisch Verantwortlicher Tierarzt (FTVT). Sie berechtigt dazu, Tierarzneimittel für Nutztiere auf Vorrat zu verschreiben (Art. 10a TAMV). Eine solche Verschreibung auf Vorrat stellt eine Ausnahme dar und ist an Bedingungen geknüpft. Im Rahmen der Zusatzausbildung werden die damit verbundenen Rechte und Pflichten vermittelt. Auch berechtigt die Zusatzausbildung dazu, Fütterungsarzneimittel und Arzneimittelvormischungen für ganze Tiergruppen zu verschreiben.
Informationen für die breite Öffentlichkeit
Bei der Bekämpfung von Resistenzen bleibt die Öffentlichkeit nicht ausser Acht. Antibiotikaresistenzen gehen alle etwas an! Es ist wichtig, dass auch Personen, die nicht täglich mit Antibiotika und Resistenzen konfrontiert sind, über die Problematik von Resistenzen Bescheid wissen. Um ein breites Publikum dafür zu sensibilisieren, werden Informationen leichtverständlich bereitgestellt (Antibiotika und Resistenzen). Wer sich um einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bemüht, leistet einen Beitrag dazu, dass Antibiotika auch morgen noch wirken.
Weitere Informationen
Letzte Änderung 24.01.2023